Dienstag, 29. Juli 2014

Die Stuttgarter Stadtbibliothek am Mailänder Platz

Die Stuttgarter Stadtbibliothek am Mailänder Platz ist einer meiner Lieblingsplätze zum Fotografieren. Obwohl ich häufig ein distanziertes bis ratloses Verständnis für moderne Architektur habe, faszinierte sie mich vom ersten Besuch an. Für mich Laien ist sie eine perfekte Symbiose aus Nutzen und Schönheit. Ihre klare Linien und geometrischen Formen begeistern mich immer wieder.

So war es kein Wunder das ich das im letzten Blogbeitrag vorgestellte neue Samyang Weitwinkelobjektiv dort ausführlich nutzte. Auf Wunsch einiger Leser hier nun einige weitere Bilder vom Mittag letzter Woche in, und vor allem, ausserhalb der Bibliothek.












Ich darf sagen das dieses Bauwerk mich persönlich davon überzeugt hat das nicht alle modernen Betonhäuser, langweilig und kalt wirken müssen.

Ich darf das Art-Kunstmagazin zitieren:

"Einladend wird der Solitär mit seiner akademischen Strenge wohl nie wirken, im Inneren aber wartet Eun Young Yi mit einer bemerkenswerten Geste auf: Das Herzstück der Bibliothek bildet eine Art Kathedrale, ein kontemplativer und – natürlich – quadratischer Saal mit Lichtauge an der Decke. Kein Stuhl, nichts stört dieses gigantische Bekenntnis zur Leere und völligen Zweckfreiheit ... Im Inneren überzeugt Eun Young Yi durch atmosphärische Qualität, klare Ordnung und ein Minimum an Materialien. Alles ist in zartes Grau getaucht, nur die Buchrücken setzen Farbakzente."

Zur Kritik an dem Gebäude schreibt Die Zeit am 13.10.2010:

"Kritiker dagegen bezeichneten die Gestaltung als abweisend; in der öffentlichen Debatte wurde das Gebäude als Plattenbau und als Stammheim II bezeichnet, in polemischem Vergleich mit der Justizvollzugsanstalt Stuttgart. Der Architekt Eun Young Yi begegnet dem mit dem Hinweis, dass die Menschen heutzutage eher an transparente Architektur mit unruhiger Formenvielfalt gewöhnt seien, Massivität und Einfachheit seien zu Unrecht negativ besetzt."

Auf mich wirkt die Architektur auf jeden Fall in einer regelrecht beruhigenden, ja entspannenden Weise. Und ich finde das passt perfekt zu einer Bibliothek!

Sonntag, 27. Juli 2014

Samyang (aka Walimex/Rokinon) 12mm f2 NCS CS X Weitwinkelobjektiv

Schon länger spielte ich mit dem Gedanken, unterhalb meines 18mm Fuji Objektives, ein noch
weitwinkeligeres Objektiv zu kaufen.

Das Fujinon XF 14mm F2,8 R war mir mit 800 Euro allerdings genauso zu kostspielig, wie das ca. gleich teure Fujinon XF10-24mm F4.0 R Objektiv.

Nun bietet sich seit wenigen Monaten für ca. 350,-- Euro eine manuelle Alternative vom koreanischen Hersteller Samyang zum Kauf an.

Samyang ist dabei beileibe kein Billighersteller, sondern ein renommiertes Südkoreanisches Unternehmen. Die Samyang Optics Company Limited wurde 1972 in Seoul gegründet, und stellt Fotoobjektive und optische Linsen sowie Komponenten für Überwachungskameras und Elektroautos her. Der Firmensitz sowie die komplette Produktion liegen in der südkoreanischen Hafenstadt Masan.

Schon längere Zeit sind bei Spiegelreflex Fotografen die preiswerten und abbildungsstarken Samyang Objektive (wie das 85mm f1.4) bekannt und beliebt. Das angenehme Bokeh, sprich die Zeichnung von unscharfen Bildbereichen, wird immer wieder positiv hervorgehoben.
Gefertigt wird bei Samyang, unter anderem, für die Marken Walimex, Vivitar, Prakticar, Rokinon, Bower und Pro-Optic.

Das Samyang 12mm F2 NCS CS nun besitzt an APS-C Fuji Kameras eine kleinbildäquivalente Brennweite von rund 18mm. Die Blende wird über einen eigenen Blendenring am Objektiv eingestellt, fokussiert werden muss ebenso manuell. Die optische Konstruktion des Ultraweitwinkelobjektivs besteht aus zwölf Elementen in zehn Gruppen, zwei asphärische Linsen wurden in den Strahlengang integriert. Optische Filter lassen sich mit 67mm Durchmesser montieren, als Naheinstellgrenze beträgt 20cm. Abgeblendet werden kann das 12mm F2 NCS CS auf F22, die Blende besteht aus sechs Lamellen.

Das Objektiv ist für seine Brennweite und Lichtstärke erstaunlich kompakt und passt somit vom Äusseren perfekt zu kleineren spiegellosen Kameras.


Offen bei f2 bildet das Objektiv in der Mitte schon knackscharf ab. Hier ein 100% Crop:


Abgeblendet auf f4 sind alle vier Ecken scharf. Von Dezentrierung so nix zu sehen. CAs hat es offen einige, die sind aber im RAW Konverter gleich weggeputzt worden.

Erstaunlich das doch für ein Ultraweitwinkel recht angenehme Bokeh. Da scheinen die Firmengene zum tragen zu kommen:


Drinnen wie draussen ist es eine Freude das sehr gut verarbeitet Objektiv zu benutzen.


Für den aufgerufenen Preis ein klare Empfehlung für Fuji Fotografen die sparsam einkaufen müssen oder wollen.

Selbst für die Architekturfotografie ist es, mit geringen Abstrichen, zu gebrauchen. Sicherlich ist es nicht verzerrungsfrei. Welches Superweitwinkel Objektiv ist das schon?

Mit wenigen Korrekturen im Lightroom sind die Ergebnisse sehr gut.


Meiner persönlichen Meinung nach ein Spitzenobjektiv zum absoluten Schnäppchenpreis!