Freitag, 31. Mai 2013

Foto Technik: Meine acht Jahre mit DSLR Kameras. Eine persönliche Foto-Geschichte...

Eine Retrospektive meiner Fotozeit mit digitalen Spiegelreflex-Kameras.

Es ist gegen Ende des Jahres 2002 gewesen. Meine liebe Frau hatte eine vierwöchige Reise nach Tansania unternommen und die mitgebrachten Fotos waren enttäuschend. Eine Reise-Begleiterin hatte mit Ihrer SLR Kamera wesentlich bessere Bilder gefertigt als sie mit unserer kleinen Knipse Nikon Coolpix 2000. Zwei Ereignisse fielen nun zusammen. Einmal erging der Auftrag meiner Frau an mich eine bessere Kamera zu beschaffen, und des weiteren brachte die Firma Canon 2003 die erste "bezahlbare" DSLR auf den Markt. 1.200 Euro für die 300D mit 18-55er Kitobjektiv lautete der Listenpreis. Beim Kistenschieber des Vertrauens sogar zum Preis von nur 1.139 Euro.
Gesagt getan, die Kamera wurde gekauft!

Fast drei Jahre begleitete diese Kamera uns nun durch unser Fotoleben. Das 18-55er Objektiv wurde recht rasch gegen ein gebrauchtes EF 24-85 getauscht und diesem folgten einige andere Zoomobjektive wie zum Beispiel das nicht schlechte EFs 17-85. Der Gebrauch der Kamera erfolgte hauptsächlich durch mich, da meiner Frau die stetig anwachsende Kameratasche bald zu groß war. Auch mich störte das Geschleppe, denn die Kamera sollte auch auf Fernwandertouren eingesetzt werden und so schaute ich mich gezielt nach guten Festbrennweiten für die Canon Kamera um. Begeistert durch die geringeren Abmessungen und beflügelt durch die klar erkennbar bessere Abbildungsqualität bestand die Canon Ausrüstung bald nur noch aus der 300D mit dem EF 20mm f2.8, dem EF 35mm f2 und dem 85mm f1.8.

Da das Gras auf der anderen Seite des Fotozaunes immer grüner erscheint wechselte ich 2005 zu Konica Minolta. Das Modell D7D wurde im Rahmen der Aufgabe der Fotosparte durch Konica Minolta nämlich zu unglaublichen Preisen verramscht. Statt dem Listenpreis von 1.500,-- Euro war ein Neugerät bereits für 500,-- Euro zu bekommen. Die Kamera zeichnete sich durch eine wertigere Haptik als die Canon aus. Dazu kam eine bessere Bedienung durch Direktzugriff über vielfältige Knöpfe und Schalter und, als Killer Feature, ein in der Kamera installierter Bildstabilisator! Die am Markt verfügbaren Minolta Objektive waren  auch sehr gut und bald fand sich in meiner Tasche angefangen vom 17-35mm über ein 50er, 85mm f1.4 bis hin zum Zoomriesen 80-200mm f2.8 allerlei handverlesenes Glas.
Mit dem Effekt das die Fototasche wieder ungewollt groß und schwer wurde. Die D7D zickte leider immer öfter mit verschiedenen Defekten rum und so wurde sie ersetzt. Sony hatte mittlerweile die Fotosparte von Konica Minolta übernommen und ich fotografierte eine Zeit mit der Alpha 100 herum. Diese Sony Kamera litt unter einigen "Neulingsfehlern", mein grundsätzliches Vertrauen in Sony war so hoch nicht,  und so schaute ich mich nach einer anderen Marke um. Qualität und Haptik sollte stimmen und klasse Festbrennweiten waren Pflicht. Da passte es gut das Pentax die K10D vorstellte. Eine neue Zeit begann. Ich fotografierte nun begeistert drei Jahre lang mit den Modellen K10D, K20D und K7D. Die Kameras funktionierten grundsätzlich tadellos.
Zwar hatte Pentax mit einigen Schwierigkeiten im Auto-Fokus Bereich zu kämpfen, (Nachführ AF ist Heute noch ein heikles Thema bei Pentax Kameras), aber für meine Art der Fotografie von unbeweglichen Objekten war das nicht wichtig. War doch der große Pluspunkt bei Pentax die Festbrennweiten! Ein Fest für den Liebhaber feiner Fotoobjektive. Verarbeitung und Haptik der Objektive der FA- und DA-Limited Reihen waren und sind Weltklasse. Erst mit diesen Objektiven lernte ich was höchste Qualität in der optischen Wiedergabe bedeutet.  Insbesondere die cremige Wiedergabe unscharfer Bildbereiche, von Experten auch Bokeh genannt, bereiten große Freude. Näheres zum Begriff:

 Bokeh Definition auf Wikipedia

Hier einige Bilder die ich mit Pentax Objektiven gefertigt habe.

DA35mm f2.8



FA43mm f1.9





DA 70mm f2.4


Auch manuelle Objektive bereiteten an den Pentax Kameras große Freude:

A 100mm f4 Makro


Erstmalig fiel auch ein Objektiv aus dem Hause Cosina/Voigtländer sehr positiv auf.

Voigtländer Nokton 58mm f1.4 SLII



Grundsätzlich darf ich sagen das die Jahre mit Pentax zwiespältig waren.
Die Kamerasensoren und die Objektive sind über jeden Zweifel erhaben.
Auflösung, Schärfe, Bokeh und Farbwiedergabe sind auf höchstem Niveau.

Leider nervte mich mit der Zeit die Unzuverlässigkeit des Autofokus immer mehr. Gerade wenn man gerne bei relativ offenen Blenden fotografiert ist die Verlässlichkeit des AF entscheidend. Das Thema kam kritisch auf die Tagesordnung als mir eine komplette Fotoserie einer Strassensängerin in Stuttgart misslang, weil das mittlere AF Feld sich in den Hintergrund verirrt hatte. Man muss dazu wissen das dieses mittlere AF Feld bei der Pentax K7 recht groß gestaltet ist. Eine Wechsel auf die aktuellere K5 kam auch nicht in Frage weil das AF Feld die gleiche Größe hat.

Was tun?

Als sich nach einer Datenanalyse in meinem Lightroom herausstellte das ich mittlerweile eigentlich nur noch mit den drei Objektiven DA21, DA35 und dem FA43 meine Bilder machte, kam der alte Gedanke nach einer AF losen Kamera wie eine Messsucherkamera oder ähnlichem mit einigen wenigen Objektiven auf. Die Leica M9 kam aus Preisgründen und wegen dem großen unhandlichen Gehäuse nicht in Frage. Obwohl ich schon immer neidisch auf die tollen M-Objektive schielte.

Die unglaublich reizvolle Fuji X100 Kamera und ihr Leica Vorbild X1 gefielen mir sehr gut. Die Beschränkung auf eine Brennweite (wir schrieben das Jahr 2011 und die X Pro1 war noch nicht auf dem Markt) war mir allerdings nicht genug. Etwas mit Weitwinkel und Normalbrennweite musste her. Allerdings mit APS-C Sensor. Kleiner sollte der Sensor nicht sein.

Als ich so mein persönliches Pflichtenheft füllte (Aps-C Sensor, Klein, bokehstarke Objektive, gute Makrofähigkeit, möglichst Rauschfrei und am besten noch M-Objektiv tauglich) kam auf einmal ein Kamera Aussenseiter ins Blickfeld: Die Ricoh GXR.

Ricoh GXR?? Ist das nicht diese seltsame Kleinkamera wo die armen Käufer mit jedem Objektiv auch einen Sensor plus Elektronik kaufen müssen??

Genau die!

Denn, gerade weil der Sensor ganz speziell auf nur eine Linse ausgelegt werden kann hat man die besten Vorraussetzungen eine optimale Kombination zu schaffen. Genauso funktioniert der Leica Killer Fuji X100.

Eine Internetsuche brachte erstaunliche, subjektive Kommentare zu der GXR zutage:

Zitat: "I think my heart would want the Leica X1 but my brain would tell me to go with the Ricoh GXR."

http://www.stevehuffphoto.com/2010/12/13/quick-comparison-ricoh-gxr-28mm-vs-leica-x1/

Zitat:"Das kleinbildäquivalente 50mm Objektiv zeigt eine Topp-Performance und aus meiner Erfahrung heraus ist es noch besser wie das hervorragende Pentax DA 35 Limited, bei Offenblende noch eine Spur schärfer, weniger CA’s. Ich behaupte die Ricohlinse kann den Vergleich mit Leica ELMARIT und Leica SUMMICRON selbstbewusst aufnehmen."

http://photoblossoms.wordpress.com/2010/06/17/aussergew....rungen-mit-der-ricoh-gxr/

Besser als mein alter Liebling DA35?!?
Ähnlich Elmarit und Summicron?!?

Das musste ich ausprobieren. Und so endete meine Zeit mit den DSLRs und die Zeit der EVIL Kamera begann. Aber das ist eine neue Geschichte die ich an anderer Stelle erzählen werde...

Donnerstag, 30. Mai 2013

Uhren: Kronos SBS British Military Diver

Gerne fotografiere ich Uhren. Man kann sie gut entsprechend ihrem Einsatzzweck in Szene setzen. Diese britische Taucheruhr habe ich, passend zum Herkunftsland, in Schottland abgelichtet. Genauer gesagt im Glen Nevis Tal im Allt an Luid Dhuibh Bach.
Die Kronos ist eine preiswerte Militäruhr mit folgenden Daten:

  • Uhrwerk: ETA Quarzwerk
  • Glas: Mineralglas
  • Boden: verschraubt
  • Höhe: 13 mm
  • WaDi: 200 m
  • Lünette: linksdrehend, 60 Klicks










Die Aufnahmen wurden mit der Ricoh GXR Kamera erstellt. Als Objektiv kam das 50mm f2.5 Macro Modul zum Einsatz:


Die Belichtungszeiten lagen zwischen 1/40 und einer 1/500 sek, je nach gewünschtem Wassereffekt. Die Blende war f8, Iso 200 und es kam aufgrund des Tageslichtes ein Graufilter und ein Polfilter dazu. 

Mittwoch, 29. Mai 2013

Stadtbibliothek Stuttgart am Mailänder Platz




Heute zeige ich Euch einen meiner Lieblings Foto Orte aus diesem Jahr. Es handelt sich um die Stadtbibliothek in Stuttgart am Mailänder Platz:

Stadtbibliothek Stuttgart

Nur wenige moderne Gebäude gefallen mir auf Anhieb so gut. Für uns Fotografen ist die Bibliothek insbesondere deswegen ein dankbares Pflaster weil das Aufnehmen von Bildern dort wohlwollend geduldet wird.
Dieses Foto ist mit der Ricoh GXR-M und dem Objektiv Voigtländer 15mm f4.5 Super Wide Heliar bei 1/13 sek, Blende 8 und Iso 200 entstanden.

Dienstag, 28. Mai 2013

Foto Technik: Olympus XA



Als ich vor zehn Jahren mit dem Herangehen an die ernsthafte Fotografie begann, da war die analoge Bildaufnahme für mich persönlich kein Thema mehr. Zu verführerisch die Tatsache das selbst digitale Spiegelreflexkameras für knapp über 1.000 Euro verfügbar wurden. Ein einfache Canon 300D ermöglichte die schnelle Auswertung und Verfügbarkeit der geschossenen Bilder. Begriffe wie Lernkurve und Entwicklungskosten waren für einen Foto-Neuling schlagende Argumente gegen die analoge Fotografie.

Nun, zehn Jahre später, hat mir der Zufall einen solchen analogen Winzling aus der Vergangenheit in die Hände gespielt. Für schmale 35 Euro erhielt ich nicht nur die Kamera, sondern vom Verkäufer auch die Zusicherung das alles in bester Funktionsordnung sei.

Es handelt sich um das Modell XA des renommierten Herstellers Olympus. Eine schnelle Internet Recherche auf der tollen Seite von Erik Fiss ergab einen hohen Beliebtheitsfaktor für diesen über 30 Jahre alten Oldie. Da Erik Fiss die Kamera perfekt beschreibt, erlaube ich mir für weitere Informationen auf seine Seite zu verweisen:


Aha. Also die kleinste Messsucher Kamera der Welt. Noch besser, denn einen Messsucher wollte ich schon lange einmal ausprobieren. Nach Lesen der Bedienungsanleitung und einem ersten Filmeinkaufsbummel legte ich den ersten schwarz/weiß Film ein und ein Besuch des Technik Museums in Sinsheim:

http://sinsheim.technik-museum.de/

brachte die ersten passenden, "alten" Motive:

Mig Jagdflugzeug 1.  #Jagdflugzeug, #Mig, #Museum

Mig Jagdflugzeug 2.  #Jagdflugzeug, #Mig, #Museum

Wagenrad. #Eisenbahn, #Wagenrad, #Blattfeder
"Du kommst hier nicht rein...". #Tor, #Tür, #Eingang, #Versperrt


Die Bilder habe ich bei einer "Foto-Apotheke" in Münster für den unglaublichen hohen Preis von 30 Euro (!) entwickeln lassen. Wohlgemerkt für 24 Bilder in 10x15 und eine Scan-CD. Da staunte ich nicht schlecht. Laut Aussage des dortigen "Fachverkäufers" wäre das so üblich und den hohen Prozess Kosten geschuldet. Im Nachhinein habe ich allerdings erfahren das die Entwicklung auch nur an CeWe abgegeben wird und das es preiswertere und bessere Alternativen in Münster gibt. Unter anderem wurde mir das Labor von Herrn Hilpert empfohlen:

http://www.sw-labor-muenster.de/

Ich werde wohl den nächsten S/W Film nur als Negative und als Scan bei einem Großlabor auf CD fertigen lassen und die Keeper unter den Bildern dann bei Herrn Hilpert neu scannen und ausbelichten lassen.

Grundsätzlich darf ich sagen das die "lütte" XA mich schwer begeistert. Die Verarbeitung ist trotz Kunststoff/Metall Mischmasch exzellent. Alles funktioniert reibungslos und einfach. Der "Mini-Messsucher" ist zwar wirklich klein, aber er funktioniert überraschend einfach und gut. Ich werde nicht zum absoluten Analog-Junkie, aber die Kamera hat Ihren Platz in meiner Fototasche bekommen und dort wird sie nicht untätig bleiben.


Sonntag, 26. Mai 2013

Manometer

Im August 2011 besuchte ich ein beeindruckendes Technik Denkmal. Das Industriedenkmal Gasmaschinenzentrale in Saalfeld: http://www.gasmaschinenzentrale.de/
Das 50mm 2.5 Modul der Ricoh GXR war bei dieser Aufnahme auf f4 mit einer Belichtungszeit von 1/200 Sekunde bei Iso 1600 eingestellt.

Kaffee


Ziel war es ein Foto zu fertigen welches in einer Küche die Wand hinter einer Kaffeemaschine schmückt. Das Foto sollte spannend sein, aber gleichzeitig auch sehr schlicht. Ich war selber überrascht wie interessant strukturiert (und gar nicht langweilig) die Oberfläche einer simplen Kaffeebohne sein kann.
Das preiswerte Asahi Pentax Super Takumar Macro 50mm f4 ist ideal für Abbildungsmassstäbe dieser Art. Die Kamera Ricoh GXR-M war bei dieser Aufnahme auf f8 mit einer Belichtungszeit von 1/3 Sekunde bei Iso 200 eingestellt.

Grün


Letzte Woche habe ich in einem Getreidefeld mein neues, "altes" Helios 44-M6 Objektiv ausprobiert. Dieses häufig sehr preiswert auf dem Markt angebotene 58mm Objektiv ist mit seinem M42 Schraubanschluß recht einfach an aktuelle Systemkameras zu adaptieren. Seine gute Lichtstärke von f2 ermöglicht Bilder mit einer sehr cremigen Wiedergabe. Die Kamera Ricoh GXR-M war bei dieser Aufnahme auf f2 mit einer Belichtungszeit von 1/850 Sekunde bei Iso 200 eingestellt.