Bauart bedingt gibt es im Leica M-System keine Normal Objektive mit einer Naheinstellgrenze von deutlich unter einem Meter. Die Technik des Mischbild Entfernungssuchers erlaubt ein sauberes Fokussieren durch einen Sucher, der ja eben nicht wie ein Spiegelreflex Kamera Sucher durch das Objektiv schaut sondern durch ein eigenes Sucherfenster, nicht. Zu groß ist der Unterschied zwischen dem Bild was man durch diesen externen Sucher sieht und was die Kamera wirklich ablichtet: Stichwort Parallaxenfehler
Pech für den Nutzer der Leica Messsucher Kameras, Makros sind kaum machbar. Glück für uns Anwender der Ricoh GXR ist nun das unser Blick elektronisch durch den Sensor fällt und unsere Sicht identisch ist mit dem was die GXR aufnimmt. Wir dürfen nun also mit normalen Brennweiten das M-Bajonet der Ricoh nutzen und trotzdem Makros machen. Indem wir mittels Adapter nämlich feine Makro Objektive aus der Spiegelreflex Welt nutzen.
Da steht, wie letzte Woche im Bericht über das Helios Objektiv beim Punkt Anschlussmöglichkeiten schon erklärt (Auflagemaß), ja nun ein Meer von Objektiven zur Verfügung. Ausgewählt habe ich daraus nun zwei alte, sprich "Senioren" Objektive von Pentax und Olympus.
Beginnen wir mit dem älteren Vertreter der beiden und schauen uns das Pentax genauer an.
Asahi Super-Macro-Takumar 50mm f4
In fetter Vollmetall Bauweise (Gewicht etwas mehr als ein halbes Pfund) liegt das Asahi Objektiv in unserer Hand. Dieses 50mm f4 ist der Nachfolger des erste Makro Objektiv das Pentax in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts herstellte. Die Bezeichnung Super erklärt das es vergütete Linsen hat und die Seriennummer verrät uns ausserdem das es aus dem Jahr 1973 stammt. Die verbaute Optik ist eine Tessar-Rechnung mit 4 Elementen in 3 Gruppen, die Naheinstellgrenze beträgt 23cm und somit ergibt sich ein Abbildungsmassstab von 1:2. Das ist noch nicht ganz Makro, das wäre ein Massstab von 1:1, aber wir kommen schon mächtig nah ran.
Zuiko MC Auto-Macro 50mm f3.5
Als Sparringspartner nun ein etwas jüngeres Objektiv aus dem Hause Olympus. Das Zuiko ist etwas kleiner in der Bauform und mit 200gr auch etwas leichter. Die verbaute Optik mit 5 Elementen in 4 Gruppen ermöglicht eine Naheinstellgrenze von auch 23cm und somit ergibt ebenfalls ein Abbildungsmassstab von 1:2. Die Seriennummer verweist auf eine Produktion aus Anfang der 80er Jahre. Das Objektiv ist als moderneres Makro auch auf den Nahbereich gerechnet, besitzt aber sogenannte Floating Elements. Das heisst es verschiebt während des Fokussierens einzelne Linsengruppen relativ zueinander. Dadurch verändert es zwar auch seine Brennweite leicht, die Abbildung ausserhalb des Nahbereiches soll sich durch diesen technischen Kunstgriff aber deutlich verbessern.
Die Objektive werden nun mit ihren passenden Adaptern von einmal Bajonett Olympus OM und einmal M42 auf Leica M erweitert.
Und schon geht das los würde Fotofreund Paddy als echter Hamburger wohl sagen. Übrigens ein sehr empfehlenswerter und humorvoller Blog über professionelle Fotografie in heutigen Tagen: http://neunzehn72.de/
Deswegen jetzt eine Auswahl von Bildern die mit gleicher, oder ähnlicher Blendeneinstellung gefertigt wurden. Ähnlich, weil ich schon die Offenblend Leistung beider Objektive vergleichen wollte und deswegen f3.5 beim Olympus f4 beim Pentax gegen über gestellt habe.
Links im Bild immer das Olympus.
Offenblende
Blende f8, 100% Ansicht
Blende f11, 100% Ansicht
Die Auflösung erscheint mir sehr ähnlich. Häufig ist im Vergleich die absolute Lage des Fokus geringfügig anders. So ist eine Bewertung von Bilddetails leicht schwierig. Ich kann nach Sichtung von vielen Dutzend Fotos nur sagen das ich beide recht gleichwertig empfinde. Das Takumar hat einen Tick mehr Kontrast vielleicht?
Auch ist die farbliche Abbildung einen Hauch wärmer.
Beides nichts was man nicht im Lightroom seinem persönlichen Geschmack anpassen kann.
Natürlich komme ich um einen Bokeh Test nicht herum. Ist mir doch persönlich die cremige Wiedergabe von Bildanteilen im Unschärfebereich immer sehr wichtig.
Bokeh bei Offenblende
Auch hier empfinde ich die Unterschiede persönlich als marginal. Beide Objektive sind durchaus in der Lage den Hintergrund bei zum Beispiel Portrait Aufnahmen angenehm zu gestalten.
Fazit
- es ist kleiner
- es ist leichter
- es bildet auf Entfernung etwas besser ab
- ich kann es an seinem eigenen Adapter verwenden und muss nicht wie beim M42er Takumar den Adapter teilen mit meinem M42er Helios Objektiv
- der Blendenring befindet sich vorne am Objektiv, so wie bei meinen anderen Objektiven auch
Alle Achtung was die beiden "Senioren" noch so auf die Foto Beine stellen!
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